Oleksandr Usyks Lager hat sich nach wochenlangem Schweigen zu den nächsten Schritten des Ukrainers geäußert – und eine klare Botschaft gesendet: Der Champion lässt sich nicht hetzen. Serhii Lapin, Direktor von Usyks Team und CEO von Ready to Fight, stellte in einem Exklusivinterview unmissverständlich klar, dass Usyk nach seinem brutalen Kampfpensum erst einmal regenerieren muss.
Zwar hat die WBO kürzlich angeordnet, dass der 37-Jährige seine Titel gegen Interims-Champion Joseph Parker verteidigen soll, doch eine Zusage aus dem Usyk-Lager gibt es nicht. Stattdessen liegt der Fokus auf Erholung nach einem außergewöhnlich fordernden Jahr 2024 mit zwei Fights gegen Tyson Fury und einem weiteren Duell im Juli gegen Daniel Dubois.
Warum Usyk jetzt eine Pause einlegt
Lapin erklärte, dass die Entscheidung keineswegs mit fehlender Motivation zu tun hat, sondern mit medizinischer Notwendigkeit und Respekt vor dem Sport. „Oleksandr Usyk und unser gesamtes Team haben während seiner gesamten Karriere stets bewiesen, dass wir alle Gegner respektieren – genauso wie die Regeln des Boxens“, betonte er.
Tatsächlich hat Usyk in den vergangenen Jahren ein Pensum absolviert, das in der modernen Boxgeschichte kaum seinesgleichen findet. Zwei Mal innerhalb kürzester Zeit das Schwergewicht zu vereinigen, verlangte nicht nur maximale körperliche Vorbereitung, sondern auch extreme mentale Belastbarkeit. Diese Strapazen haben Spuren hinterlassen – Verletzungen und Erschöpfung, die von außen oft nicht erkennbar sind.
„Er hat sich das Recht verdient, selbst zu entscheiden“
Für Usyk geht es jetzt nicht um die nächste Trainingslager-Ansage oder eine Pressekonferenz, sondern um etwas Banaleres, aber Notwendiges: Erholung und Zeit mit der Familie. „Der Champion hat sich das Recht verdient, seinen Körper von den Strapazen eines gnadenlosen Trainingsprogramms und den unsichtbaren Verletzungen erholen zu lassen. Vor allem aber hat er sich das Recht erarbeitet, seine Zukunft selbst zu bestimmen – und sich die Zeit zu nehmen, die er dafür braucht“, sagte Lapin.
Zum Abschluss sendete er noch eine deutliche Botschaft an Kritiker und Verbände: „Also, Leute – übertreibt es nicht mit dem Druck. Don’t push the horses.“