Tyson Fury: “Wenn ich zurückkomme, dann nur für Usyk – und nur in England”

Tyson Fury behauptet, er sei fertig mit dem Boxen. Karriereende, Schluss, vorbei. Doch sobald Oleksandr Usyks Name fällt, wird alles wieder wackelig. Der Rücktritt wirkt plötzlich weniger endgültig, eher wie eine halbgare Ausrede mit Ablaufdatum. Und Fury hat selbst zugegeben: Nur ein einziger Kampf könnte ihn zurück in den Ring ziehen – der dritte Kampf gegen Usyk. „Wenn ich zurückkommen würde, dann für Usyk. In England. Das ist der Kampf, den ich sofort will“, sagte er.

Fury hat 2024 zwei Mal gegen Usyk verloren – die einzigen Niederlagen seiner gesamten Karriere. Im Mai verlor er seinen WBC-Gürtel nach einer Split Decision, im Dezember ging’s einstimmig an Usyk. Die Entscheidung, gegen Joshua anzutreten, war kurzzeitig im Gespräch. Stattdessen verkündete Fury seinen Ausstieg. Aber die Wahrheit ist: Von Gürteln, Kohle oder Joshua redet er nicht. Nur ein Name fällt – wieder und wieder: Usyk.

Was sagt uns das wirklich über Fury?

Fury redet nicht wie ein Mann im Ruhestand. Er trainiert zweimal täglich, lebt „glücklich“ – angeblich. Doch die zweite Niederlage gegen Usyk frisst ihn offenbar innerlich auf. „Mein letzter Kampf war ein klarer Sieg für mich. Jeder in der Boxwelt kann das sehen. Ich will einen fairen Kampf, kein Gefälligkeitsurteil. Ich weiß, dass ich das nicht bekommen habe. Ich dachte, ich hab ihn mit fünf Runden Vorsprung geschlagen. Ich hab’s 250 Mal angeschaut. Ich seh keine Variante, wie er das gewinnen konnte. Die können machen, was sie wollen“, sagte Fury.

Klingt das nach Abschluss? Nicht mal ansatzweise. Das Ego ist angekratzt, der Stolz verletzt, und der Wunsch nach Genugtuung größer als je zuvor. Alles andere – Titel, Ruhm, Geld – ist ihm angeblich egal. Er will Revanche. Keine Bühne, keine Vegas-Show, keine Richter aus irgendeinem Kaff. England. Klare Regeln. Und endlich ein Ergebnis, mit dem er leben kann.

Wird es den dritten Fight wirklich geben?

Offiziell ist nichts geplant. Usyk verteidigt seine Titel in Kürze gegen IBF-Champion Daniel Dubois. Danach? Abwarten. Aber der Ukrainer hat bereits signalisiert, dass er einem dritten Fight gegen Fury nicht abgeneigt wäre. Der Markt will’s, die Fans wollen’s – und Fury offensichtlich auch. „Ich habe alles erreicht. Jeden Gürtel gewonnen. Das Geld gemacht. Warum also zurückkommen?“ Tja, vielleicht reicht pure Rachsucht aus.

Und genau da liegt der Haken: Wenn Fury wirklich glaubt, er sei zweimal betrogen worden, dann wird er mit der Niederlage nie abschließen können. Nicht ohne drittes Kapitel. Nicht ohne England. Nicht ohne einen Richter, der seiner Meinung nach keine Brille braucht.

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