Die IBF (International Boxing Federation) plant offenbar, Daniel Dubois zum Pflichtkampf gegen Derek Chisora zu verpflichten. Was auf dem Papier nach einem spannenden Schwergewichts-Duell klingt, sorgt unter Boxfans für eine Mischung aus Stirnrunzeln, Kopfschütteln – und einigen spöttischen Kommentaren.
Zwei Namen, zwei völlig unterschiedliche Ausgangslagen
Daniel Dubois, 26 Jahre alt, gilt als eine der stärkeren Hoffnungen im Schwergewicht. Mit 22 Siegen (21 durch K.o.) und nur zwei Niederlagen steht er aktuell sportlich solide da. Zwar wurde er bereits zweimal gestoppt – unter anderem von Oleksandr Usyk – doch seine Power, Physis und sein noch junges Alter machen ihn weiterhin zu einem ernstzunehmenden Gegner auf internationalem Niveau. Im Februar sollte der gebürtige Brite gegen Joseph Parker antreten. Der Kampf wurde jedoch aufgrund Krankheit von Dubois kurzfristig abgesagt.
Derek Chisora hingegen ist so etwas wie das Urgestein der britischen Szene. Er bringt mit seinen 41 Jahren reichlich Erfahrung, eine ordentliche Portion Härte – aber auch einen Kampfrekord mit, der mehr Falten als Erfolge zeigt: 36 Siege bei 13 Niederlagen. Man kennt ihn als Kämpfer mit Herz, der nie aufgibt, aber eben auch regelmäßig gegen Top-Gegner verliert.
Ein Kampf, der polarisiert
Für britische Fans könnte der Kampf trotzdem ein Hit werden: Chisora ist Kult – nicht wegen seiner Technik, sondern wegen seines unerschütterlichen Kampfgeists. Und Dubois braucht einen Aufbaukampf, um sich wieder Richtung Titel zu orientieren. Für alle anderen wirkt das Duell eher wie ein Missmatch. Viele erwarten, dass Dubois Chisora in der ersten oder zweiten Runde stoppen wird – und fragen sich: Wozu das Ganze?
Der geplante Kampf wirft Fragen auf, wie die IBF ihre Titelkämpfe organisiert. Wenn ein Kämpfer wie Chisora – der seit Jahren auf höchstem Niveau nicht mehr gewonnen hat – plötzlich wieder um einen WM-Gürtel boxt, muss man sich fragen, ob sportliche Fairness hier wirklich an erster Stelle steht.