Beeindruckender Sieg für Deutschlands größte Box-Hoffnung: Mit einem technischen KO-Sieg in der dritten Runde hat Abass Baraou am gestrigen Abend die Fans bei der Wasserman Boxing Fight Night in der Londoner York Hall begeistert. Der 28 Jahre alte Superweltergewichtler dominierte seinen Gegner Ferenc Katona von der ersten Runde an, überzeugte mit schnellen und variablen Schlagkombinationen und einer exzellenten Übersicht im Ring. Eine schwere rechte Gerade von Baraou brachte Katona am Ende der ersten Runde zu Fall, allerdings schaffte es der tapfere Ungar geradeso in die Pause.
Abass Baraou ließ jedoch nicht locker und schüttelte seinen Gegner in der zweiten Runde immer wieder mit harten Schlägen zum Körper und zum Kopf durch. Nach 25 Sekunden der dritten Runde hatte die Ecke von Katona dann genug gesehen – das Handtuch kam als Zeichen der Aufgabe. Als nächstes soll Baraou gegen den ungeschlagenen Franzosen Milan Prat um die prestigeträchtige Europameisterschaft boxen.

„Ich bin glücklich, nach einem Jahr Pause wieder im Ring gestanden zu haben“, sagt Abass Baraou. „Die Atmosphäre war großartig, für mich ist London das Mekka des Boxen. Ich hatte eine Menge Spaß im Ring. Jetzt bin ich auf der Jagd nach dem EM-Titel, ich bin ja der Pflichtherausforderer. Deswegen gibt’s auch keine große Pause, es geht direkt zurück ins Gym.“ Promoter Kalle Sauerland ergänzt: „Abass hat heute die Fans in England begeistert und gezeigt, dass er nicht nur zu den besten Boxern Deutschlands gehört, sondern zur Weltspitze. Als nächstes steht die Europameisterschaft gegen einen sehr starken Mann auf dem Programm, aber für mich ist Abass in der Form von heute klarer Favorit. Ich bin mir sicher, dass er den Titel nach Deutschland holen wird.“
Auch für Sophie Alisch hätte der Abend in der York Hall kaum besser laufen können. Die 21 Jahre junge Federgewichtlerin ließ gegen die erfahrene Britin Gemma Ruegg nie Zweifel aufkommen und holte sich einen glasklaren Punktsieg über sechs Runden. Alisch hatte das Duell zu jeder Phase unter Kontrolle und konnte immer wieder Volltreffer ins Ziel bringen, die Ruegg das ein ums andere Mal durchschüttelten – und so war das Urteil von Ringrichter Sean McAvoy keine Überraschung: 60-54 für Alisch, die damit auch in ihrem neunten Profikampf ungeschlagen bliebt.
„Es war eine tolle Erfahrung, hier in London zu boxen. Ich will Schritt-für-Schritt und Kampf-für-Kampf besser werden“, sagt Sophie Alisch. „Wir sind alle sehr happy. Ich bin erst 21 Jahre alt und habe in meiner Karriere noch viel vor. Wenn es die Chance auf einen großen Fight gibt, dann würde ich sie natürlich ohne zu zögern annehmen. Aber ich habe noch viel Zeit.“ Auch Kalle Sauerland war begeistert von der Leistung der jungen Boxerin: „Sophie hat eine tolle Performance gezeigt und jede Runde gewonnen. Sie ist für ihr Alter schon extrem weit, Sophie ist unglaublich talentiert und hat enormes Potential. Ich bin fest davon überzeugt, dass sie Weltmeisterin werden wird.“







