William Scull liefert große Leistung gegen Canelo Alvarez

William Scull (23-1) hat am Samstag in Riad abgeliefert – Punkt. Der kubanische Supermittelgewichtler, der für AGON Sports kämpft, hat Saul „Canelo“ Álvarez (64-2-2) im Ring mehr Probleme bereitet, als es viele erwartet haben. Klarer Außenseiter? Vielleicht auf dem Papier. Im Ring? Da hat Scull gezeigt, dass er zur Weltklasse gehört.

Über zwölf Runden blieb Scull diszipliniert, clever und technisch stark. Canelo stand zwar meistens in der Mitte des Rings, aber viele seiner Schläge rauschten durch die Luft, weil Scull sie kommen sah. Besonders die Uppercuts des Kubaners haben gesessen – und Canelo mehr als einmal alt aussehen lassen.

Das Urteil? 115-113, 116-112, 119-109 für Canelo. Einstimmig, ja – aber das 119-109-Urteil? Sorry, das ist lächerlich. Laut CompuBox lag Scull zwischenzeitlich sogar vorne. Wer Augen hatte, sah: Das war kein Spaziergang für Canelo.

Scull selbst brachte es auf den Punkt:

„Ich habe mich an unseren Plan gehalten, hatte die Kontrolle. Ich boxe kubanisch – kontern, ausweichen, Nadelstiche setzen. Für mich habe ich genug getan, um zu gewinnen. Das Ergebnis enttäuscht, aber ich bleibe dran.“

AGON-Promoter Ingo Volckmann war ebenfalls klar:

„William hat gezeigt, dass er zur Weltspitze gehört. Er hat Canelo mehrfach ins Leere laufen lassen. Ja, in den letzten Runden hätte er noch eine Schippe drauflegen müssen, aber das war ein starker Auftritt, auf den wir aufbauen.“

Scull war lange der Mann, den alle weggeschoben haben. Erst mit dem knappen Sieg gegen Shishkin holte er sich den IBF-Gürtel und zwang sich in die Canelo-Verhandlungen. Dass er die Bühne dann mit so einer Performance nutzt, ist ein Statement – für sich selbst, für AGON Sports und für den deutschen Boxsport.
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Wer hätte gedacht, dass der kubanische Techniker dem großen Canelo so gefährlich wird? Und was glaubt ihr: War das Urteil fair oder haben wir hier einen übersehenen Coup erlebt?

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