Im Kampf um den WBC Interim-Titel im Schwergewicht stand Kabayel dem gefährlichen Zhilei Zhang gegenüber. Kabayel hielt sein Wort und setzte Zhangs Körper hart zu. Und was für eine Tortur für Zhangs Körper! Es war ein großartiger Kampf, in dem Zhang seine Momente hatte – besonders in Runde fünf, als „Big Bang“ Kabayel mit einem kurzen linken Haken zu Boden schickte. Doch Kabayel stand auf und erledigte den Job mit Stil.
Das Ende kam in Runde sechs, als Kabayel Zhang mit einer Körpertreffer-Kombination niederstreckte, die Zhang echten Schmerz bereitete. Zeit: 2:29 der sechsten Runde. Kabayel bleibt nun bei 26 Siegen (18 KOs). Zhang, der ältere Mann mit 41 Jahren, fällt auf 27-3-1 (22 KOs) und erlitt heute seine erste Niederlage durch K.o. Kabayel war vielleicht überrascht von Zhangs schnellem Start in der ersten Runde, als der chinesische Südländer noch flott wirkte und seine Hände frei machte.

Doch Kabayel blieb seinem Plan treu, griff Zhangs Körper an, und das zahlte sich aus. Schon in Runde zwei, spätestens in Runde drei, spürte Zhang die Belastung. Bald war Zhang blutig und atmete schwer. Kabayel war der schnellere, aggressivere Mann und es war für manche wohl ein Schock, zu sehen, wie Zhang unter Druck geriet.
Doch wie immer blieb Zhang gefährlich. Als es so aussah, als wäre Zhang erledigt, konterte er mit einem kurzen linken Haken, der Kabayel zu Boden schickte. Doch Kabayel stand wieder auf, sah gut aus und konterte zurück. Der Knockdown sollte Zhangs letzte Hoffnung gewesen sein. Der Körpertreffer, der ihn in Runde sechs schwer traf, war dann sein Untergang. Der 130 kg schwere Zhang wurde erneut zu Boden geschickt – diesmal mit keinem Zweifel, dass es vorbei war.
Für Zhang wird es nun ein langer Weg zurück sein. Aber für Kabayel: Der 32-Jährige ist vielleicht nicht nur der beste Körpertreffer-Spezialist der heutigen Schwergewichtsszene, sondern auch ein Mann, der gerade in einer fantastischen Form steckt. Dreimal in Folge hat Kabayel nun seinen Gegner sowie die Wettquoten geschlagen.

Ob Kabayel der größte Herausforderer für Oleksandr Usyks Dominanz ist, mag man bezweifeln – aber vielleicht doch nicht.
Agit Kabayels Erfolg ist nicht nur das Resultat seiner eigenen Entschlossenheit und außergewöhnlichen Fähigkeiten, sondern auch das Werk seines Trainers, Sükrü Aksu. Aksu hat Kabayel zu einem der besten Schwergewichtler gemacht und zählt zu den am meisten unterschätzten Trainern in Deutschland.
Aksu ist ein absoluter Geheimtipp im deutschen Boxsport – ein Trainer, der oft nicht die Anerkennung bekommt, die er verdient. Doch wer Kabayel in den letzten Jahren verfolgt hat, weiß, dass Aksu zu den besten Trainern des Landes gehört.
Seine Arbeit geht weit über das einfache Coaching hinaus. Aksu hat Kabayel nicht nur technisch und taktisch geformt, sondern ihm auch mentale Stärke vermittelt. Seine ruhige, aber unnachgiebige Art hat Kabayel zu einem Kämpfer gemacht, der in jedem Moment des Kampfes die Kontrolle behält und sein Potenzial voll ausschöpft. Aksu versteht es wie kein anderer, aus einem talentierten Boxer einen echten Champion zu machen, ohne ihn zu überfordern oder in unnötigen Druck zu setzen.
Was Aksu besonders auszeichnet, ist seine Fähigkeit, das Beste aus seinen Schützlingen herauszuholen, ohne sich selbst in den Vordergrund zu stellen. Er lässt Kabayel auf den großen Bühnen glänzen, aber im Hintergrund bleibt er der ruhige, strategische Denker, der die Fäden zieht. Er ist nicht nur ein Trainer, sondern ein Mentor, der Kabayel nicht nur im Ring, sondern auch im Leben zur Seite steht.
Es ist kein Zufall, dass Kabayel als einer der am meisten unterschätzten Schwergewichtsboxer in Deutschland gilt. Hinter diesem Erfolg steht ein Trainer, der vielleicht nicht die Schlagzeilen macht, aber der mit seiner konstanten Arbeit, seinem Wissen und seiner Hingabe dafür sorgt, dass Kabayel regelmäßig die Gegner aus dem Weg räumt. Sükrü Aksu ist ein wahrer Meister seines Fachs – und das wird viel zu oft übersehen.
